Wilder Ritt in Neuravensburg
Sechs Tage nach dem knappen Sieg gegen den direkten Konkurrenten aus Ailingen, gastierte der SVB am Sonntagnachmittag beim Tabellenletzten aus Neuravensburg. Das Team von Trainer Durach konnte in dieser Saison zwar erst zwei Siege einfahren, einen davon jedoch vor einigen Wochen gegen die TSG Ailingen, wodurch die Baindter Mannschaft im Vorfeld durchaus gewarnt war. Zudem bereitete SVB-Coach Rädel die Personalsituation in der Defensive vor dem Spiel etwas Kopfzerbrechen: Bolgert und Tobias Szeibel fielen für die Partie aus, wodurch der eigentlich angeschlagene Kneisl doch von Beginn an ranmusste und Schimanowski 15 Minuten vor Spielbeginn von der Zuschauertribüne noch auf die Ersatzbank wechselte.
Bei anhaltendem Dauerregen hatte neben der neu-formierten SVB-Viererkette aber auch die restliche Baindter Mannschaft Schwierigkeiten ins Spiel zu finden, da der SVN mit einer tiefstehenden Grundordnung dem SVB zunächst kaum Räum anbot. Nach einer ersten Torannäherung des SVN in der Anfangsphase, vergab Boenke fast im Gegenzug aber dennoch den frühen Führungstreffer. Da sich ins Baindter Spiel immer wieder kleinere Unzulänglichkeiten einschlichen, kam der SVN mehrmals durch schnelle Gegenstöße gefährlich vors Tor, wobei unter anderem Leonhardt an der Latte scheiterte. Wenig später markierte Stolberg daher auch nicht ganz unverdient das 1:0 für den SVN, nachdem sich der SVB beim schnellen Konter der Gastgeber etwas zu träge im Umschalten von Offensive auf Defensive zeigte (32.). Die Baindter Mannschaft wurde nach dem Gegentreffer aber deutlich aktiver und drängte darauf, den Ausgleich vor der Pause zu erzielen. Zunächst wurde Dischls Abschluss aus kurzer Distanz noch geblockt (43.), in der Nachspielzeit servierte Fischer dann aber eine Maßflanke auf den Kopf von Thoma. Dessen Kopfball wurde ebenfalls geblockt, den Rebound jagte der Baindter Kapitän aber energisch zum 1:1-Halbzeitstand über die Linie (45+2.).
Während Linksaußen Fischer nach seiner wichtigen Vorarbeit zum 1:1 verletzungsbedingt vom Platz musste, wurde in der 47.Minute klar, dass ihm dessen Ersatz in Sachen Schnelligkeit kaum in etwas nachstand. Denn so ließ der eben eingewechselte Fink auf der linken Seite gleich drei Verteidiger hinter sich und bediente mustergültig Mittelstürmer Boenke, welcher zum 1:2 einschob. Beflügelt vom schnellen Führungstreffer dominierte der SVB in der Folge die Partie, wobei sich vor allem Fink weiterhin sehr auffällig präsentierte. Sein wuchtiger Abschluss von der Strafraumkante sprang an beide Innenpfosten, am Ende jedoch nicht ins Tor, und sein starker Seitenwechsel wenig später auf Dischl brachte beinahe das 1:3 ein. Dieses sollte einige Minuten später dann aber verdientermaßen folgen, wobei Boenke erneut von Fink im Strafraum bedient wurde. Baindts Nummer 7 verarbeitete die Kugel stark, ließ den Verteidiger mit einer Schusstäuschung ins Leere rutschen und markierte das 1:3 (73.). Auch wenn es in dieser Phase so schien, als würde der SVB alles unter Kontrolle haben, bekam der SVN mit dem 2:3 in Person von Leonhardt doch nochmal einen Fuß in die Tür (80.). In der spannenden Nachspielzeit zündete Dischl auf der rechten Seite dann allerdings den Turbo, tankte sich bis in den Strafraum durch und legte im richtigen Moment zu Neuzugang Kern quer, welcher in seiner ersten Partie für den SVB direkt sein erstes Tor erzielte (90+3.). Während der SVB nach diesem Treffer gedanklich wohl schon in der warmen und trockenen Kabine war, erzielte der SVN im Gegenzug nach einem nicht sauber geklärten Ball wiederum das 3:4 (90+4), welches am Ende aber Ergebniskosmetik blieb.
Nach einem durchwachsenen Auftritt in der ersten Hälfte, konnte der SVB im zweiten Durchgang das eigene Spiel erfolgreich durchdrücken und ging am Ende verdient zum fünften Mal in Folge als Sieger vom Platz. Kleinere Nachlässigkeiten im defensiven Verhalten bringen den SVB in letzter Zeit jedoch immer wieder in Bredouille, wobei es das Ziel sein muss, diese in den letzten Wochen der Saison wieder besser in den Griff zu bekommen. (Autor: Lukas Walser)
SV Neuravensburg – SV Baindt 3:4 (1:1)
Es spielten: Luca Wetzel – Philipp Kneisl, Michael Brugger, Florian Vollmer (46.Denis Schimanowski), Lukas Walser – Marko Szeibel, Mika Dantona, Philipp Thoma – Jan Fischer (46.Tobias Fink)(89.Nico Geggier), Philipp Boenke (82.Johannes Kern), Jonathan Dischl